GENIAL WIE WIR
Beschreibung
13 aufwühlende und humorvolle Storys über die Komplexität menschlicher Beziehungen – für alle, die sich nicht mit vorgefertigten Lebensentwürfen zufrieden geben!
»VERGESST CHARLOTTE ROCHE, LEST ELIZABETH ELLEN!« Christine Richard, Basler Zeitung
Die Presse schrieb begeistert über DIE LETZTE AMERIKANERIN:
»Die Geschichten von Elizabeth Ellen sind Beschwörungen. Sie umkreisen wieder und wieder das eine Thema, die Zumutung, die Kränkung, die die eigene Kindheit ist. Sie suchen, nicht verzweifelt, eher störrisch, einen Ausweg, mit jedem Satz.« Georg Diez, DER SPIEGEL
»Direkt, manchmal brutal und oft sexy!« BÖRSENBLATT
»Elizabeth Ellens Geschichten sind erfahrungssatt und dabei von einer ausgestellten Unerschrockenheit und Gefühlsarmut, hinter der die Verzweiflung ihrer meist minderjährigen Protagonistinnen nur umso deutlicher hervorscheint. Das hat Dringlichkeit, erzählerischen Schwung und eine Sprache, die zur Sache geht.« Frank Schäfer, ROLLING STONE
- Nach DIE LETZTE AMERIKANERIN nun der neue Band mit lakonischen Storys
- Ungeschönt und ehrlich erzählt Ellen in Episoden die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter
- Amerikanischer Realismus – gnadenlos
Elizabeth Ellen
GENIAL WIE WIR
13 Storys
Aus dem Amerikanischen
von Christoph Jehlicka
224 Seiten | Klappenbroschur
ISBN 978-3-86265-543-4
14,99 EUR (D)
13 neue Storys der großartigen Autorin Elizabeth Ellen:
Amerikanischer Realismus – gnadenlos und pur
Saul will nicht nach Hause, und Darius will nicht nach Hause, und Alondra will garantiert nicht nach Hause, da kannst du einen drauf lassen, also fahren wir noch eine halbe Stunde länger durch die Gegend, bevor wir in der hintersten Sitzecke des Schnellrestaurants landen, Kaffee trinken und Cheesesticks essen. Vor zwei Stunden haben wir im Kino drei Tüten Süßigkeiten gekauft, und Alondra, Ellie und ich haben zwei davon gegessen, während Darius und Saul den Inhalt der dritten Tüte durch den ganzen Kinosaal geworfen haben.
Ellie und ich wollen auch nicht nach Hause. Ellie und ich stochern bloß in unseren Cheesesticks und Pommes herum, weil wir eigentlich gar keinen Hunger haben, aber wir wollen auch nicht nach Hause.
Die Kellnerin lächelt mich an. Sie und ich sind ungefähr gleich alt, aber der Kellnerin sieht man ihr Alter an, deshalb fühle ich mich ihr nicht verbunden.
Manchmal betont Ellie: »Wenigstens habe ich Freunde in meinem Alter.« Und meistens tut sie das, wenn Saul mir mal wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihr selbst.Elizabeth Ellen
DAS BUCH
Elizabeth Ellen geht weiter ans Eingemachte. War es in ihrem ersten Erzählband DIE LETZTE AMERIKANERIN noch die ergreifende Aufarbeitung ihrer eigenen Kindheit zwischen Kneipentresen und Internatsabschiebung, mit der sie die Leser zu fesseln wusste, wendet sie sich nun den Jahren danach zu. Als junge Frau heiratet sie einen noch jüngeren Möchtegern-Musiker, brennt mit ihm in einen fremden Bundesstaat durch. Scheinbar trotzen die beiden allen gesellschaftlichen Konventionen – bis sie ein Kind bekommen, das alles über den Haufen wirft.
Ellen beschönigt weder die Blauäugigkeit der Frau noch die Verantwortungslosigkeit des Mannes. In kürzester Zeit wird aus dem Traum von der großen Freiheit ein Albtraum aus Kontrolle, Eifersucht und psychischer Abhängigkeit – schließlich flüchtet die junge Frau mit dem gemeinsamen Kind und beschließt, sich allein durchzuschlagen. Doch während die Tochter größer wird, geht für die Mutter die Suche nach dem Mann fürs Leben weiter – und endet, allen Affären und kleineren Lichtblicken zum Trotz, ein ums andere Mal im Debakel. Tränen, Verzweiflung und Einsamkeit folgen auf jeden missglückten Beziehungsversuch.
Bis die Frau merkt, dass sie Wärme und Anerkennung eher woanders findet als bei einem Mann: nämlich in der Clique ihrer inzwischen jugendlichen Tochter. Sie fängt an, mit den Kids rumzuhängen, sie durch die Gegend zu kutschieren und sich immer mehr in ihre Welt von Marihuana, Rapmusik und Popcorn-Movies hineinzuversetzen. Wenn die Freunde ihrer Tochter Stress mit ihren Erziehungsberechtigten haben, schlägt sie sich stets auf die Seite der Teenager. Sie verspürt plötzlich ein völlig neues Zugehörigkeitsgefühl.
Doch wie lange werden die anderen Eltern diesen Zustand tolerieren? Wie nah kann und darf sie den Kindern kommen? Was lässt sich mit ihrer Verantwortung als Mutter vereinbaren?
DIE PRESSE
»Elizabeth flüchtet sich aus einer Beziehung mit einem viel zu jungen Mann in die Clique ihrer Tochter. 13 Erzählungen von einer Frau am Rand des Wahnsinns.« Closer
»Elizabeth Ellen erzählt in 13 Storys ein Leben. Jede der Erzählungen steht für sich, und doch ergeben sie zusammen die Geschichte einer jungen Frau, die einen noch jüngeren Möchtegern-Musiker heiratet und mit ihm durchbrennt – entgegen aller gesellschaftlicher Konventionen. Der großen Liebe folgt das große Leid, die junge Frau flüchtet mit dem gemeinsamen Kind, wird sich mit ihm allein durchschlagen. Immer auf der Suche nach dem besseren Leben, der besseren Liebe. Sie findet weder das eine noch das andere. Bis sie schließlich merkt, dass es kein Mann sein muss, dass ihr die Freunde ihrer Tochter Wärme und Anerkennung geben. Es ist die Ehrlichkeit, das Ungeschönte und Direkte eines unangepassten Lebens, was einen beim Lesen packt – die junge, derbe, direkte Sprache. Die Autorin bleibt sich treu. Und so ist auch ›Genial wie wir‹ nichts für Angepasste, sondern eher für die, die in sich noch ihre Jugend fühlen.« Freie Presse
»Es ist das zweite Buch von Elizabeth Ellen mit dieser autobiografischen Ich-Erzählerin. Nach einer gestörten Kindheit heiratet Elizabeth – jetzt mit Mitte Zwanzig – einen 18-jährigen Typen, der wie ein Rockstar ständig eine Flasche mit sich rumträgt. Mit dem lebt sie ein verzweifeltes, ärmliches, neurotisch-amerikanisches Leben, wie wir es alle gern in Büchern nachlesen oder Serien anglotzen, aber bitteschön hoffentlich selber nie leben müssen. Nach der Hochzeit bekommen sie ein Kind, die Beziehung scheitert und Elizabeth freundet sich mit der heranwachsenden Tochter und deren Freuden an. Eine tragisch-traurig-einsame Geschichte mit trotzigen Protagonisten. Amerikanischer Realismus pur! Unangenehm als Geschichte, aber großartig geschrieben.« rbb Fritz
»Immer noch fesselt ihr lakonisch trockener Ton, der keine Gefühlsverirrung verschweigt. Damit reiht Ellen sich in eine amerikanische Erzähltradition ein, die von Henry Miller über Erica Jong bis hin zu Raymond Carver reicht – vom Beat her gesehen.« Gesundheitsmagazin Ruhr
»Die Kurzgeschichten von Elizabeth Ellen sind niemals lustig. Sie sind hart, dreckig und gemein. Sex, Lügen und Trennungen. Abbrüche, Abtreibungen und viel zu viel Alkohol. Aber es weht hier der Wind der Freiheit. Elizabeth Ellen urteilt nicht, sie ist keine Moraltante, sondern eine junge Erzählerin. Elizabeth Ellen erzählt von den zornigen weißen Amerikanerinnen und ihrer Furcht vor dem Liebesverlust. Ihr letzter Storyband hieß auf Deutsch ›Die letzte Amerikanerin‹. ›Genial wie wir‹, so höhnt jetzt ihr zweiter Band. Elizabeth Ellen ist eine Art Sibylle Berg aus Michigan, USA, gefühlsklug, schonungslos im Umgang mit sich und anderen.« Basler Zeitung
»Wie bei Elizabeth Ellens erstem Erzählband braucht es Abstand, bis sich die Zusammenhänge der Kurzgeschichten erschließen. Sie knüpft bei den in der Ich-Perspektive verfassten Episoden an den Vorgänger an. Nun heiratet die Protagonistin einen Möchtegern-Rockstar, bekommt ein Kind, trennt sich und fühlt sich den Freunden ihrer Tochter näher als Gleichaltrigen. Die ungeschönte Sicht auf das kaputte Dasein einer emotional gestörten Frau ist gut geschrieben, der Inhalt alles andere als unbeschwerter Lesestoff.« Münchner Merkur