DIE KRANKENHAUSVERDIENER
Beschreibung
Wie mit Personalabbau, Druck auf die Chefärzte und überflüssigen Therapien aus Krankheit ein äußerst lukratives Geschäftsmodell gemacht wurde
Ein 33-Jähriger muss ins Krankenhaus. Er hat einen Polypen im Darm, und der muss raus. Er sucht nach dem besten Krankenhaus für seine Diagnose, aber wie findet man das?
Sein engagierter Hausarzt und seine Freundin Angela unterstützen ihn und helfen ihm bei seiner Recherche. So gewinnt er viele neue Erkenntnisse, auch beispielsweise über Infektionen im Krankenhaus und über die Geschäftemacherei, bei der das Wohl der Patienten nicht selten auf der Strecke bleibt. Die schockierende Wahrheit: Die Indikation, die angemessene und begründete Entscheidung für eine Behandlung, wird im ökonomisierten Krankenhaus der Beliebigkeit preisgegeben.
Ein Jugendfreund und dessen Vater, Chefarzt für Chirurgie, sowie ein weiterer Chefarzt gewähren tiefe Einblicke ins System: wie im Krankenhaus Geld verdient wird, zum Nachteil der Patienten. Aber der Protagonist ist inspiriert und entwickelt einen eigenen Plan …
- Ein ehemaliger Chefarzt packt aus
- Das ökonomisierte Krankenhaus: wie mit knappem, schlecht bezahltem Personal Gewinne erwirtschaftet werden
- Behandlungen, die keiner braucht – Profit auf Kosten unserer Gesundheit
Prof. Dr. Ulrich Hildebrandt
DIE KRANKENHAUSVERDIENER
Wollen Sie noch mal krank sein? Ich nicht!
416 Seiten | Klappenbroschur
ISBN 978-3-86265-541-0
16,99 EUR (D)
DAS THEMA
Gut, dass es Krankenhäuser gibt! Für andere, versteht sich. Wir selbst wollen da nicht hin. Schlimm genug, dass es die meisten von uns eines Tages doch treffen wird. Aber wir wissen uns zu wehren, wir wählen aus. Für einfache Krankheiten gehen wir in das nächstgelegene Hospital. Was kann da schon schiefgehen?
Wir können uns aber auch schlaumachen. Mithilfe von Krankenhausbewertungen oder dadurch, dass wir die Qualitätsberichte der Krankenhäuser lesen. Die sind schließlich vom Gesetzgeber vorgeschrieben, nur sind sie leider völlig unverständlich für den Laien. Wir können auch unseren Hausarzt fragen, der wird schon wissen, in welches Krankenhaus wir gehen sollten.
Und dann gibt es ja noch uns selbst. Sind wir nicht aufgeklärt? Über Krankheiten machen wir uns im Netz schlau. Dann kennen wir bereits die Richtung, die grobe zumindest. Wir haben schon so viele Dinge in unserem Leben gemeistert, da wird uns das bisschen Krankenhausaufenthalt nicht aus der Bahn werfen. Denkste!
DAS BUCH
HPS, 33 Jahre, IT-Spezialist, bekommt unklare Bauchschmerzen. Er muss für eine Untersuchung ins Krankenhaus. Überraschenderweise findet sich ein Polyp im Dickdarm, er soll operiert werden. Aber wo? Nach langer Recherche entscheidet sich HPS für die Uniklinik, seine Freundin sieht das ebenso.
HPS mausert sich zum Experten, der sich auch mit Krankenhausinfektionen bestens auskennt. Durch den Vater eines Schulfreundes, einen Chefarzt der Chirurgie, erfährt er, was den Patienten von heute droht: Nicht die zielführendste Behandlung, sondern die, die dem Krankenhaus am meisten Geld einbringt, wird umgesetzt. Dann erfährt HPS auch noch, mit welch perfiden Methoden die Krankenhausbetreiber Druck auf die Chefärzte ausüben.
Schließlich hat er sich so viel Fachwissen angeeignet, dass ihn eine Vereinigung von Praxisärzten einlädt, über seinen ausgeklügelten Plan von der Krankenhauslandschaft der Zukunft zu referieren. Gibt es doch noch Hoffnung für das deutsche Krankenhaussystem?
LESEPROBE
»Erst seit meiner Diagnose ›Darmpolyp‹ interessiere ich mich für Krankenhäuser, aus Selbstschutz.«
»Selbstschutz klingt gut!«
»Ich kann es ja nicht so machen wie Sie mit dem Wein. Mich mehrmals operieren zu lassen, um zu erfahren, wo die Qualität am besten ist.«
Jeromes Vater lachte. »Mehrmals operieren lassen kann gefährlich sein. Vor allem dann, wenn es mehrmals hintereinander in derselben Klinik passiert.«
»Sie haben Humor.«
»Ja, habe ich, Galgenhumor. Ohne das geht es nicht. Ich habe Sie verstanden. Nach Jahren habe ich erst meinen bevorzugten Frankenwein gefunden. Nach vielem Probieren. Das kann ein Patient nicht. Der muss sich schnell entscheiden. Der kann auch nicht ausprobieren. Die erste Entscheidung muss die richtige sein. Ich wundere mich manchmal, mit welchem Urvertrauen Patienten in Krankenhäuser gehen. Manchmal schüttelt es mich. Mit der Einstellung würden diese Leute nie ein gebrauchtes Auto kaufen.« Prof. Dr. Ulrich Hildebrandt
DIE PRESSE
»Professor Ulrich Hildebrandt (66) war ein Berufsleben lang Chirurg. Als Assistent, Oberarzt und Chefarzt in verschiedenen deutschen Kliniken entschied er über das Wohl ungezählter Patienten. Doch dann, so sagt er, seien Kaufleute gekommen und hätten anderes im Sinn gehabt als gesunde Patienten: gesunde Zahlen. Von Folgen und Auswüchsen der Privatisierung öffentlicher Kliniken handelt das Buch ›Die Krankenhaus-Verdiener‹. In dem mit Fakten und persönlichen Erlebnissen gespickten Sachbuch erzählt Hildebrandt anhand einer fiktiven Person, welche realen Gefahren im Krankenhaussystem lauern – unsichtbar für Patienten. Brisanter Lesestoff über ein Aufregerthema.« FUNKE
»Er weiß, wovon er spricht, wenn es um die Zustände in deutschen Kliniken geht und die sind, wie er es schildert, miserabel.« ZDF Mittagsmagazin
»Ein Mann muss den Weg zur Operation gehen und deckt dabei spannende Hintergründe auf.« Lea
»Die komplexe Schieflage im Kliniksektor ist der Hintergrund der Erzählung von Professor Ulrich Hildebrandt. Für seine Story entwirft er das Schicksal eines fiktiven Patienten. Hans-Peter, 32 jahre alt und IT-Spezialist, muss wegen eines Darmpolyps operiert werden. Und dazu arbeitet er sich akribisch durch Qualitätsberichte und Ranglisten, sinniert über Feminisierung in der Medizin und die Gesundheitswirtschaft.« Gesundheit und Gesellschaft
»Ulrich Hildebrandt hat sein Leben lang als Chirurg gearbeitet und kennt die Wirklichkeit in Krankenhäusern. Er beklagt schlecht bezahltes Personal, Hygienemängel und Profit auf Kosten der Gesundheit. Viele Behandlungen und Operationen sind überflüssig. Denn im Krankenhaus geht es ums Geldverdienen. Sein Tipp: Wer unbedingt rein muss, sollte sich vorher gut informieren und niemals blind vertrauen. Oder besser: ›Werden Sie erst gar nicht krank.‹« SWR 1 Leute
»Das Krankenhauswesen aus einer etwas anderen Perspektive: ungewohnt, provozierend. Das Resümee des Autors, eines langjährigen Chefarztes, wirft Fragen auf, regt zum Nachdenken an und ist eine etwas andere ›Krankenhaus-Lektüre‹.« BKG Mitteilungen